Blasenschwäche – Finger weg von Slipeinlagen und Binden

Wer an Blasenschwäche leidet, fühlt sich im Alltag verunsichert und eingeschränkt. Ängste, oft gepaart mit Scham sind ständige Begleiter. Merkt man, dass ich eine Einlage trage? Läuft auch wirklich nichts aus? Kann man womöglich was riechen? Das sind Fragen, die sich viele von Inkontinenz Betroffene tagtäglich stellen. Diese Sorgen sind glücklicherweise dank moderner Inkontinenz-Hilfsmittel unbegründet.

Denn die Inkontinenz Produkte bieten umfassenden Schutz und garantieren ein sicheres und trockenes Gefühl. Sie wurden speziell auf die Anforderungen bei Inkontinenz entwickelt. Deshalb ist es nicht empfehlenswert, herkömmliche Hygieneartikel zu verwenden, wie es Frauen – aber auch Männer – vor allem bei einer beginnenden Blasenschwäche manchmal tun. Viele, die beim Lachen oder Husten ein paar Tropfen verlieren, greifen gerne zu Slipeinlagen. Vor allem Frauen, die mit diesen Produkten bestens vertraut sind. Slipeinlagen können jedoch nur ein geringes Maß an Flüssigkeit aufnehmen und bieten deshalb keinen ausreichenden Schutz, auch nicht vor unangenehmen Gerüchen. Binden sind zwar leistungsstärker, wurden aber speziell für die Periode der Frau entwickelt. Das heißt, sie können zum Beispiel Uringeruch nicht in dem Maße neutralisieren wie moderne Inkontinenzprodukte.

Inkontinenzprodukte – auf den Aufbau kommt es an

Der Aufbau ist bei allen aufsaugenden Inkontinenzprodukte ähnlich. Für ein angenehmes Gefühl auf der Haut hat das Inkontinenz-Hilfsmittel körperseitig eine extra weiche Vliesauflage mit geprägter Aufnahmeschicht. Dank der Prägung auf der Oberfläche wird ein Verklumpen reduziert und der Urin schnell absorbiert. Unter der Fließauflage verbirgt sich das Innenvlies, das die Flüssigkeit dank seiner hocheffizienten, ableitenden Schicht unmittelbar zum Saugkern weiterleitet. Im Saugkern befindet sich die Geheimwaffe gegen Nässe und Gerüche. Denn der darin befindliche Superabsorber, nimmt den Urin und den Geruch auf und schließt sie fest im Innern ein. Die Außenseite des Inkontinenzproduktes besteht aus einer atmungsaktiver Außenschicht, die für eine ausreichende Luftzirkulation und ein gesundes Hautklima sorgt. Haftkleber und abziehbare Papierstreifen garantieren bei Einlegen einen sicheren Halt in der Unterhose. Bei Inkontinenzslips und -pants sorgen elastische Bündchen für eine gute Passform. Und anatomische Vorlagen werden mit einer Netzhose sicher am Körper fixiert.

Superabsorber – die Geheimwaffe gegen Nässe und Gerüche

Der Superabsorber ist ein spezieller Kunststoff, der in der Lage ist, ein Vielfaches seines Eigengewichts an Flüssigkeit aufzunehmen. Er ist der wichtigste Bestandteil der Inkontinenzhilfsmittel. Der Superabsorber ist ein weißes, flüssigkeitsbindendes Granulat, welches den Urin aufnimmt und in Gel umwandelt. Selbst bei Druck gibt der Saugkern den Urin nicht wieder ab. Eine weitere Eigenschaft macht den Superabsorber zu einer Geheimwaffe. Er stoppt den Zerfall des Harnstoffes, bei dem der Urin durch Bakterien in Ammoniak und Kohlenstoffdioxid zerlegt wird. So wird die Bildung der typischen unangenehmen Gerüche verhindert. Durch seine enormen aufsaugenden und reaktionshemmenden Eigenschaften sorgt der Superabsorber für ein trockenes und sicheres Gefühl und schützt zusätzlich vor Hautschädigungen und unangenehmen Gerüchen.

Moderne Inkontinenzhilfsmittel – für jede(n) das passende Produkt

Moderne Inkontinenzprodukte nehmen den Urin auf und verwandeln ihn in Gel, damit die Haut trocken bleibt und keine Gerüche entstehen. Die textilähnlichen Produktmaterialien sind außerdem besonders geräuscharm und verleihen ein angenehmes Tragegefühl. Sie sind atmungsaktiv und somit besonders hautfreundlich.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Inkontinenz-Hilfsmitteln, so dass jeder das passende Produkt finden kann. Damit das Produkt zuverlässig schützen kann, muss es gut sitzen. Die Hilfsmittel gibt es daher in unterschiedlichen Größen, die sich in der Regel nach den Konfektionsgrößen richten. Je nach Stärke der Inkontinenz findet man bei jeder Produktart unterschiedliche Saugstärken vor. Die Wahl der richtigen Saugstärke sorgt für einen optimalen Einsatz des Hilfsmittels und vermeidet Verschwendung und unnötigen Müll. Natürlich richtet sich die Wahl des Inkontinenzproduktes nicht zuletzt an den unterschiedlichen Bedürfnissen und Situationen.

Folgende Inkontinenzhilfsmittel stehen in unterschiedliche Größen und Saugstärken zur Wahl:

Klebeeinlagen:

Die Einlagen ähneln den Slipeinlagen, sie sind klein und diskret und werden mit einem Klebestreifen in der Unterwäsche fixiert. Dank des speziellen Saugkerns sind sie dennoch sehr aufnahmefähig, schließen Flüssigkeit sicher ein und schützen zuverlässig vor Gerüchen. Klebeeinlagen sind bei leichter bis mittlerer Inkontinenz geeignet. Bei der Wahl sollte man unbedingt auf die richtige Saugstärke achten. Für Männer gibt es extra Klebeeinlagen, die an die Anatomie des Mannes angepasst sind.

Pants:

Die Inkontinenz-Pants sind vollelastische Einweghosen, die wie eine normale Unterwäsche getragen werden. Diese Kombination aus Einlage und Unterwäsche ist modisch geschnitten und oft in mehreren Farben erhältlich. Pants eignen sich optimal für aktive Personen, die unabhängig und mobil bleiben möchten. Für demente Menschen sind Pants eine hervorragende Alternative zu Slips und Vorlagen, da sie als gewohnte Unterwäsche wahrgenommen werden.

Anatomische Vorlagen:

Die anatomischen Einlagen bzw. Vorlagen ähneln der Form nach den Klebeeinlagen, sind aber größer und dicker als Einlagen und haben keine Klebestreifen. Für einen optimalen Sitz und zuverlässige Sicherheit werden anatomische Einlagen mit einer Netz- bzw. Fixierhose getragen. Sie eignen sich bei stärkerer Inkontinenz und werden sowohl von mobilen als auch bettlägerigen Menschen genutzt.

Slips:

Die Inkontinenz-Slips eignen sich besonders für pflegebedürftige Personen mit eingeschränkter Mobilität und bei stark ausgeprägter Inkontinenz. Das Hilfsmittel wird variabel an den Seiten mit wiederverschließbaren Haftstreifen fixiert. Damit das Produkt richtig schützt, muss auf einen guten Sitz, die passende Größe und Saugstärke geachtet werden.

Umgang mit Inkontinenzhilfen – doppelt gemoppelt hält nicht besser!

Immer wieder kommt es vor, dass aufsaugende Inkontinenzprodukte falsch angewendet oder unsachgemäß kombiniert werden. In bester Absicht kommen beispielsweise Vorlagen und Slips gleichzeitig zum Einsatz. Dieses „Einpacken“ ist jedoch nicht nur unnötig, sondern für den Betroffenen meist unangenehm und mitunter geradezu gefährlich.

Moderne Inkontinenzprodukte – seien es Einlagen, Vorlagen, Pants oder Slips – sind so aufgebaut, dass der Saugkern die ausgeschiedene Flüssigkeit vollständig absorbiert. Voraussetzung ist natürlich, dass ein Produkt in der passenden Größe und mit der richtigen Saugstärke genutzt wird. Wer ein Produkt anwendet, das exakt zu seinen persönlichen Anforderungen passt, muss kein Überlaufen oder Vorbeisickern befürchten, sofern der Artikel auch richtig angelegt wurde.

Verbreitet ist der Trugschluss, dass ein Mehr an Sicherheit erreicht werden kann, wenn unterschiedliche Produkte einfach aufeinandergelegt werden. Bei dieser Handhabung treten erst recht die unerwünschten Effekte ein, nämlich unangenehme Gerüche und feuchte Haut durch auslaufenden Urin. Höchst unangenehm für den, der unterwegs ist! Besonders folgenschwer jedoch für bettlägerige Patienten, denn im schlimmsten Fall begünstigt das ständige im Nassen Liegen die Entstehung eines Druckgeschwürs.

Um die Saugleistung eines Inkontinenz-Slip oder einer Pants optimal auszuschöpfen, bedarf es keiner zusätzlichen Produkte. Wer auf das eigentliche Hilfsmittel noch ein weiteres Produkt, beispielsweise eine Einlage, legt, schränkt die Funktionsweise sogar ein. Denn sobald die Aufsaugkapazität der Einlage erschöpft ist, muss aufgrund der flüssigkeitsundurchlässigen Folie sowie der Klebestreifen an der Unterseite damit gerechnet werden, dass die Flüssigkeit rechts und links der Einlage entweichen kann.

Tipps zur richtigen Handhabung von Inkontinenzhilfen

1. Passende Größe verwenden

Nur wenn ein Produkt in der richtigen Größe verwendet wird, bietet es optimalen Schutz. Für die verschiedenen körperlichen Voraussetzungen der Anwender gibt es unterschiedlich geformte Produkte. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, das Produkt nahe am Körper, am besten in anliegender Unterwäsche, zu tragen.

2. Hilfsmittel sinnvoll positionieren

Beim Anlegen von anatomischen Einlagen bzw. Vorlagen ist darauf zu achten, dass sich die breitere Seite hinten befindet. Moderne Produkte sind so aufgebaut, dass sich ihre maximale Saugfähigkeit nur in dieser Position entfaltet. Einlagen und Vorlagen von vorne nach hinten anlegen!

3. Produkt im richtigen Rhythmus wechseln 

Welcher Zeitabstand für den Wechsel der Produkte angemessen ist, hängt von der Art und Intensität der Inkontinenz und vom verwendeten Hilfsmittel ab. Der ideale Wechselrhythmus richtet sich nach den persönlichen Voraussetzungen. So vermeiden Sie unnötige Kosten und Müll bei zu häufigem Wechsel und riskieren auch nicht die Folgen eines zu langen Tragens.

Fazit

Inkontinenzhilfsmittel bieten einen zuverlässigen Schutz und erhöhen damit die Lebensqualität von Menschen mit Inkontinenz. Aktiv bleiben, Freunde treffen und das Leben genießen – mit dem passenden Inkontinenzprodukt ist das alles möglich

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